Inhalt
Datum: 19.04.2024

Von der Naturkontaktstation wird berichtet:

Von Grüngut und den Problemen, die Mann/Frau damit hat....

Es ist wieder soweit. Jedes Jahr um die gleiche Zeit geht es los.   

An den Wochenenden oder nach Feierabend sind sie zu hören - Rasenmäher und Vertikutierer. Sie knattern durch die Gärten. Mal elektrisch, mit Akkuantrieb oder ganz klassisch motorbetrieben.

Das Moos hat dem Rasen zugesetzt. Nur noch hier und da ist ein Grasbüschel in einer dichten Matte aus Moos zu erkennen. Abhilfe muss herbeigeführt werden. Mit gleichmäßigem Geknatter wühlt sich der Vertikutierer durch die dichte Moosschicht. Die Menge an Moos, die der Vertikutierer aus dem Rasen auslöst, liegt locker und fluffig auf der Rasenfläche. Ganz gleichmäßig verteilt. Willkommenes Nistmaterial für gefiederte Nestbauer um ein weiches Nest für die Eier und Nestlinge zu schaffen.

Doch liegen lassen kommt nicht in Frage. Schnell ist der Autoanhänger mit einem Berg an Moos gefüllt. Das Schnittgut von den Blauzypressen gleich noch oben drauf. So kann das Moos auf dem Weg zur Entsorgung nicht wegwehen.

Nur wohin jetzt damit? Grüngutentsorgung kostet Geld. Zurück zur Natur, denkt sich so manch ein Gartenbesitzer. Im Schutz der Dunkelheit geht es los. Abfahrt zur Entsorgung. Die geeignete Stelle wurde sorgfältig im Vorfeld dafür ausgewählt. Wichtige Kriterien musste sie erfüllen. Schnell und gut zu erreichen sollte sie sein. Also nicht zu weit weg. Versteckt gelegen. Also nicht einsehbar. Genug Platz sollte sie bieten. Die Voraussetzungen für schnelles Arbeiten sollte sie gewährleisten. Mit Schweißperlen auf der Stirn wird sich dann ans Werk gemacht. Schnell aus dem Auto aussteigen, auf den Anhänger, den ganzen Kram abladen, um dann schnell - und hoffentlich ungesehen - zu verschwinden. Der reinste Nervenkitzel, denn es ist eine Ordnungswidrigkeit die da begangen wird.

Das Tageslicht macht es für Alle sichtbar. Ein großer Haufen Moos und Blauzypressenrückschnitt liegt am Wegesrand. Entsorgen müssen es dann andere. Stellt sich die Frage nach dem „Warum“. Erklären lässt sich das sicher nicht und führt bei denen, die es entsorgen auf Unverständnis und Wut. Es ließe sich aber vermeiden.

Moos im Rasen ist in den meisten Fällen hausgemacht. Auf einem sauren Boden (meist unter ph-Wert 5) fühlt sich Moos besonders wohl. Das kalken des Rasens wird häufig vergessen oder gar unterlassen. Mit Kalk hebt man jedoch den ph-Wert an. Das Moos fühlt sich auf Dauer nicht mehr wohl.

Auf 2-3cm kurz geschnittener Rasen begünstigt das Moos. Die Gräser können sich nicht mehr gut bestocken. In der Folge können sich Kahlstellen im Rasen bilden. Dort kann sich dann im Anschluss Moos ansiedeln. Schwerer wird es allerdings, wenn sich die Rasenfläche unter hohen Bäumen und/oder im Schatten befindet. Hier ist die Problematik etwas anders gelagert.

Falsche Düngung des Rasens. Häufig werden so genannte „Kunstdünger“ einem organischen Dünger vorgezogen. Die schnell verfügbare Nährstoffquelle ist nach ca. 6 Wochen verbraucht. Es muss neu gedüngt werden. Rasendünger auf organischer Basis stellen eine langsam fließende Nährstoffquelle dar. Es muss weniger gedüngt werden. Das schont auch den Geldbeutel. Wurde zur Bekämpfung von Moos im Rasen ein Eisendünger verwendet, hat das fatale Folgen für den Boden. Der Boden versauert weiter. Wird das abgestorbene Moos dann entfernt, liegt der Boden an manchen Stellen nackt da. Es muß neu angesät werden. Es müsste in dem Verhältnis von 1:2 nach einer Eisendüngergabe gekalkt werden. Oftmals geschieht dies aus Unwissenheit nicht.

Wird der Boden richtig behandelt und gepflegt, hat Moos keine Chance. Wird der Rasen richtig geschnitten und gedüngt, hat Moos keine Chance. Unansehnliche Grünguthaufen aus Moos in der freien Landschaft verschwinden. Das wenige Grüngut das vom Rückschnitt der Blauzypressen bleibt, kann in der Grüngutannahmestelle entsorgt werden. Es könnte aber auch als unterste Schicht im Komposter verrotten oder in eine Benjeshecke eingebaut werden. Da gibt es der Möglichkeiten viele und der Gedanke an eine Entsorgung in der freien Landschaft überflüssig.

Copyrights by Naturkontaktstation                                                                                                                       foto by pixabay